Die letzten 48 Stunden unseres Indonesien-Urlaubs sind angebrochen. Wir genießen noch einmal das üppige Frühstück des Phoenix Hotels. Das Buffet hält alle Zutaten sowohl für die westlichen wie asiatischen Gewohnheiten bereit – inklusive Spezialitäten aus der Region. Anschließend fahren wir ein letztes Mal in die Innenstadt zur Jalan Malioboro und starten einen kleinen Shopping-Bummel an ihrer Verlängerung, der Jalan Jend . A. Jani. Hier befinden sich einige „Kaufhäuser“ für Batik und landestypische Souvenirs aller Art, z.B. das Mirota Batik.
Je weiter man die Malioboro in Richtung Bahnhof vordringt, desto weniger werden die echten Batik-Shops. Bald überwiegen die Yogya-T-Shirt- und Andenken-Läden mit den unvermeidlichen „Souvenirs“. Einige wenige Shops mit „ernsthaftem“ Angebot kann man da leicht übersehen. Beispielsweise bietet ein auf Stoffe spezieller Laden nicht nur die typisch javanische Batik, sondern auch bestickte Brokatstoffe in allen erdenklichen Variationen.
Am Nachmittag fliegen wir von Yogya nach Jakarta. Kurz vor 18 Uhr landen wir in der Hauptstadt Indonesiens, die uns mit einem heftigen Gewitter begrüßt. Zunächst wollen wir den Bus ins Zentrum nehmen. Die Damri fahren angeblich alle 10-15 Minuten, so zumindest die Information aus dem Reiseführer. Prinzipiell ist das zwar richtig, aber nur auf die Busse an sich bezogen. In Wirklichkeit gibt es Busse für rund 20 verschiedene Ziele in Jakarta, die dann je nach Destination stündlich den Airport verlassen.
Doch irgendwie will keiner kommen, der das von uns gewünschte Ziel anfährt. Nach einer Stunde geben wir das Warten auf. Also doch ein Taxi. Natürlich gelten am Flughafen besondere Regeln. Obwohl die Taxis ein Taxameter haben und eigentlich verpflichtet wären, dieses zu benutzen, beginnt sofort die übliche Feilscherei um einen fairen Fixpreis in die Stadt. Die üblichen Argumente werden ausgetauscht: „gestiegene Spritpreise“, „Stau und somit längere Fahrzeit“ und was sonst noch so alles herhalten muss, um einen höheren als den eigentlich üblichen Preis zu rechtfertigen. Schließlich werden wir uns einig und laden die Rucksäcke in den Kofferraum. Dann beginnt die wilde Fahrt. Offensichtlich will der Fahrer den aus seiner Sicht üppig bemessenen Abschlag auf die ursprünglich geforderte Summe mit erhöhter Geschwindigkeit wettmachen. Speed Limit 80? Gilt nicht für Taxis, die mit Fernlicht fahren! Mit 100 und mehr Sachen düst er über die Stadtautobahn, wechselt munter die Spur, hupt und bedient sich bei seinen kühnen Überholmanövern mit Vorliebe des befestigten Seitenstreifens.
Nur einmal stockt der Fluss. Ein Unfall zwingt den Verkehr auf die tatsächlich verfügbaren Spuren, der Seitenstreifen wird gerade von einem Abschleppwagen blockiert. Ein Grund, jetzt vorsichtiger die Fahrt fortzusetzen? Mitnichten! Eher Ansporn, entsprechende Manöver unfallfrei zu absolvieren. Und so schrumpft die eigentliche Fahrzeit vom Flughafen zum Stadtteil Thamrin auf die Hälfte. Statt in einer Stunde sind wir in einer halben Stunde am Ziel. Der Fahrer strahlt: „Daytona!“ und Daumen hoch- so sein freudestrahlender Kommentar zur Bestzeit, die er offensichtlich erzielt hat. Das bestätigen uns auch die ungläubigen bis respektvollen Blicke des Hotelpersonals, als es davon erfährt.
Für diese letzte Übernachtung haben wir uns ein besonderes Hotel ausgesucht. Das Artotel im Zentrum der Stadt hat erst im Oktober des letzten Jahres eröffnet. Jede Etage wurde von einem anderen zeitgenössischen Künstler Indonesiens Zimmer für Zimmer individuell gestaltet. Ein farbenfroher Ausklang, mit dem wir unsere 5wöchige Tour über drei Inseln dieses Landes ausklingen lassen.
Unterkunft:
Artotel Jakarta – Thamrin
Jl. Sunda No 3, Thamrin, Jakarta, Indonesia 10350