Beim Frühstück auf der Terrasse des Royal City Guesthouse kann man den Bootsbauern auf dem Nachbargrundstück bei der Arbeit zuschauen. Die Boote sind echte Handarbeit. Weiter unten am Fluss werden die Stämme angelandet und gleich am Ufer mit einer per Hand wassergekühlten Säge in die benötigten Bretter zersägt. Brettstärke? Pi mal Daumen. Was zu viel ist wird später weggehobelt. Aber keine Hektik, Es reicht, wenn zwei der jüngeren Bootsbauer mit dem Hobel schuften und der Nachwuchs noch einmal die Nägel des am Vortag zusammengezimmerten Bootes versenkt. Für den Rest der Belegschaft ist genug Zeit für ein ausgedehntes Würfelspiel. Wobei statt eines Würfels Muscheln geworfen werden. Die Zahl der nach oben (oder unten) liegenden Schalen zählt.
Jetzt locken die Tempel und Pagoden von Mrauk U. Nachdem wir für die nächsten drei Nächte einen der vier ebenfalls zum Royal City gehörenden Bungalow gemietet haben, leihen wir uns ein paar Fahrräder, um die Gegend zu erkunden. Mitten in der Stadt befinden sich die Ruinen des alten Königspalastes. Sehenswerter als die alten Grenzmauern sind jedoch die Tempel am Stadtrand. Der Weg dorthin ist noch recht gut. Besonders beeindruckend ist das Eindringen zum zentralen Heiligtum des Tempels der 80.000 Buddhas. Ein dunkler, mit unzähligen Buddhas gesäumter Gang führt spiralförmig ins Innere der Stupa. Spart man sich das Geld für die einstündige Beleuchtung der drei zentralen Tempel dieses Areals, darf man sich andächtig durch den erste recht schmalen ersten Teil des Ganges in einen zweiten breiteren vorantasten, bis endlich die Halle in der Mitte erreicht ist. Bei der kleinen Garküche unweit der Tempel treffen wir Katrin und Thomas wieder. Eine Kokosnuss später radeln wir weiter. Der Abstecher zum 2 km entfernten Tempel der 90.000 Buddhas führt über eine ziemlich löchrige Schotterpiste. Zur Belohnung glüht der Tempel in der Abendsonne.
Übernachtung:
Royal City Guest House
Minbar Gyi Road, Aung Datt, Mrauk Oo