Die Sule Pagode ist nur einen Block von unserem Hotel entfernt. Sie ist deutlich kleiner als die große Shwedagon und wird von den Einheimischen nur für die kleinen Wünsche und Gebete frequentiert. Wir stiften zum Jahresanfang je drei Goldblättchen, die mit einer kleinen, vergoldeten Seilbahn symbolisch zur Stupa transportiert werden.
Die Pagode befindet sich mitten in der Altstadt, in der sich alte Bausubstanz in zum Teil erbärmlichem Zustand mit bereits renovierten Verwaltungsgebäuden aus der Kolonialzeit abwechseln. Entlang der Hauptstraße ist ständig Markt mit kleinen Garküchen, Obstverkäufern und Verkaufsbuden für jede Art von Chinaschick bis zu Handys und Elektronikzubehör. In den Seitenstraßen und Hinterhöfen hat die neue Zeit nur in Form von zum Teil massiven Baulücken ihre Spuren hinterlassen. Damit nicht alles aus der alten Zeit unwiederbringlich verloren geht, kümmert sich inzwischen eine Stiftung um den Erhalt besonders schützenswerter Gebäude oder ganzen Straßenzügen.
Wir besuchen im Strand Hotel die River Gallery. Hier findet man hervorragende Exemplare von Gemälden zeitgenössischer Künstler aus Burma. Die Galeristin Gill Pattison erzählt uns, dass im September diesen Jahres mit Unterstützung der Galerie eine Sonderausstellung burmesischer Artefakte und Fotografien aus dem Jahr 1911 im Münchner Völkerkundemuseum ausgestellt werden sollen, die vom einem ehemaligen Leiter des Museums gesammelt bzw. von dessen Frau fotografiert wurden. Ergänzt werden sie um ähnliche Exponate aus der Gegenwart. Wir erfahren außerdem, dass der Künstler Ba Khine, von dem Claus 2006 bei einem Besuch in dessen Atelier zwei Gemälde kaufte, leider sehr krank sei. Wir werden gegen Ende der Reise versuchen, ihn zu besuchen.
Zum Sonnenuntergang zieht es uns zur Shwedagon Pagode. Die größte vergoldete Stupa Asiens mit ihren zahlreichen teilweise vergoldeten Nebengebäuden beeindruckt uns immer wieder aufs Neue. Heute Abend füllen sich die Plätze rund um die Stupa in kürzester Zeit mit unzähligen Einheimischen unter denen die wenigen Touristen kaum auffallen. Buddha-Statuen werden gewaschen, Räucherkerzen abgebrannt und mit Einbruch der Dunkelheit flackert rund um die Stupa ein Lichtermeer aus vielen kleinen Kerzen. Während manche nur still im Gebet verharren, kann man andererseits auch Familien beim Abendessen und Kinder beim Spielen beobachten. Eine Gruppe Jugendlicher lädt uns lachend zum Essen ein, während daneben Kinder auf einem steinernen Elefanten reiten. Frömmigkeit und Lebensfreude gehen Hand in Hand.
Unterkunft:
East Hotel
No. 234-240, (1) Quarter, Sule Pagoda Road, Kyauktada Township, Downtown Yangon, Yangon, Myanmar
Galerie:
River I
Strand Hotel Annex, 92 Strand Road, Yangon, Myanmar
River II
Chindwin Chambers, 33/35, 37th & 38th Street, Yangon, Myanmar