Die Ampel ist schuld. Stand die eigentlich vor zwölf Jahren auch schon da? Egal. Jedenfalls ignorieren die Mopedfahrer sie und knattern unbeirrt über die Kreuzung. Und der Regen? Damals war das Wetter besser. Glaube ich. Will ich. Muss so sein. Kann nicht anders sein. Auf den Rank-Gittern Regentropfen, die wie Stare in winzigen Kristallkugeln auf Überlandleitungen hocken. Das Reisen mit diesem Klima muss man wohl noch lernen. Hätte man besser planen können? Anders handeln können?
Aus dem fernen Deutschland verwirrende Nachrichten. Da rieselt leise der Schnee, träumt einer vom Winterwunderland. Einflussnahmen aller Orten. Schmerz? Friedri! Frieden? Friedrisch.
Du, ich glaub, es hat aufgehört. Sicher? Hoffentlich. Selbst auf den Nieselregen ist kein Verlass. Von dem Rot beflaggten Gebäude ein paar Gassen entfernt, dröhnen Parolen vom Fortschritt und Erreichten aus Lautsprechern. Heroische Musik, Erziehung und Einflussnahme akustisch, nicht digital.
Szenenwechsel:
Vor dem Fenster sind keine Regenschirme und noch wenige Plastik-Cape-verhüllte Moped-Fahrer unterwegs. Wir riskieren einen Spaziergang kreuz und quer durch die Altstadt in Richtung Fluss. „Miep! Miep, miep! Platz da!“, rufen die Rikscha-Fahrer. Der neueste Trend sind Handy-Videos zur Dokumentation des Altstadt-Besuches, vorbei an Souvenir-Shops, Eisverkäufern, Galerien, Schuhmachern und Schneidern in der Fußgänger-Straße, die parallel zum Fluss verläuft. Nur an der japanischen Brücke muss man / frau aussteigen, ein paar Meter zu Fuß bewältigen, bevor es in der Alu-Karre wieder weiter geht…
Wir haben andere Ziele: Wenige hundert Meter hinter der Brücke hatten wir vor zwölf Jahren gute Erfahrungen bei einer Schneiderin gemacht. Die 53jährige Loc freut sich riesig, als wir ihr ein Bild von sich von damals zeigen und will gleich ein Neues zum Vergleich machen. Ganz ohne einen Einkauf geht es auch diesmal nicht. Nach längerem Hin-und Her, Maßnehmen und Auswahl der passenden Seide, ist der Auftrag zum Nähen von drei Seidenblusen und einem gefütterten Leinen-Blazer erteilt.
Jetzt noch schnell zurück zum Hotel und dann los zum reservierten Tisch für unser Abendessen zum Jahresende. Den Tipp fürs Mango Rooms bekamen wir von unserer Kochlehrerin: Vietnamesische Fusion Küche.
Jetzt noch schnell zurück zum Hotel und dann los zum reservierten Tisch für unser Abendessen zum Jahresende. Den Tipp fürs Mango Rooms bekamen wir von unserer Kochlehrerin: Vietnamesische Fusion Küche. Anstatt Dinner for One gibt‘s für uns heute ein Dinner for Two mit 2 mal 3 Vorspeisen plus Nachspeise im Mango-Style: Ob als Sea-Viche, Carpaccio, El Superfly oder Coco Duck. Etwas Mango ist immer dabei.
Und dann runter an den Fluss zum bunten Jahreswechsel: Die Silverpacker wünschen allen mitlesenden ein Frohes und Glückliches neues Jahr!
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Unterkunft:
Hoi An Pho Library Hotel
96 Ba Trieu
Hoi An VN
RestaurantTipp:
Mango Rooms
37 Đường Phan Bội Châu,
Cẩm Châu,
Hội An, Quảng Nam
Schneiderei:
B’Lan Silk
23 Trần Phú Cẩm Châu,
Hội An, Quảng Nam