Zum Wellness ins Wat

An unserem letzten Tag in Chiang Mai lassen wir uns ein wenig verwöhnen. Bei unseren Reisen haben wir herausgefunden, dass die Massageangebote in den Klöstern oft die besten sind. Nach einer Pediküre in einem kleinen Laden unweit unseres Hotels fahren wir per Tuk-Tuk zum Wat Mahawan jenseits des Stadtgrabens in der Tha Phae Road. Die „Arokaya Massage“ auf dem Klostergelände war uns noch in guter Erinnerung.

Ich entscheide mich für eine einstündige Schulter- und Nackenmassage und muss mich nicht wundern, dass das manchmal auch etwas schmerzhaft wird. Maung, der kleine Burmese hat Hände wie Schraubstöcke. Auch wenn er mit seinem Ellenbogen in die Rückenwirbel drückt, haben die verspannten Muskeln und Sehnen keine Chance. Cosy hat sich für die klassische Thai-Massage entschieden, die mit einer wohltuenden Kopfmassage abschließt.

Entspannt und entdehnt wechseln wir die Straßenseite und besuchen ein weiteres Highlight unserer ersten gemeinsamen Reise: Wie in einem Baumhaus verstecken sich dort die Werke von John Gallery. Damals hatte mich ein farbenfrohes, tischtuchgroßes Gemälde mit einem durch den Dschungel ziehenden Trek so fasziniert, dass es schließlich zusammengefaltet im Rucksack die Reise nach Deutschland antreten musste.

Auch dieses Mal können wir uns der Magie der Bilder nicht entziehen und werden schnell fündig. Es sind allerdings nur eine Handvoll postkartengroßer Acryl-Skizzen mit Sinnsprüchen, die mit auf die weitere Reise gehen. Den Künstler selbst suchen wir leider vergeblich. John ist im Juli 2022 verstorben. Einfach an einem Morgen nicht mehr aufgewacht. Friedlich entschlafen, wie uns sein geschäftstüchtiger Sohn erzählt, der an der Kasse hinter der Theke wartet. Selbst malen kann und will er nicht. Dieses Talent seines Vaters hat er nicht geerbt. Aber er will sich im neuen Jahr technisch fit machen und den Nachlass auch übers Internet verbreiten.

Noch einmal nehmen wir ein Tuk-Tuk und lassen uns zum „silbernen Bezirk“ von Chiang Mai südlich des Stadtgrabens fahren. Hier befindet sich der Wat Sri Suphan, auch Silber-Tempel genannt. Der zentrale Ubosot macht diesem Namen alle Ehre. Er ist vollständig mit Silberplatten verkleidet, die nicht nur Szenen aus dem Leben des Buddha zeigen. Länder-, Städte-Wappen und -Wahrzeichen gehören ebenfalls dazu. Am umgebenden Sockel sind auch Vignetten mit den Sieben Weltwundern zu finden, wodurch das Kuriosum entsteht, dass auf dem heiligsten Gebäude einer buddhistischen Tempelanlage auch Göttervater Zeus zu finden ist.

Wie bei vielen anderen wichtigen buddhistischen Heiligtümern, so müssen Frauen hier mal wieder draußen bleiben. Vielleicht war es schon bei alten Griechen üblich, dass nur Männer das Innere des Tempels betreten durften. Hilft nichts, nur Männer dürfen hier rein und dem im Silbermeer verborgenen, vergoldeten „Phra Chao Jedtue“ ihren Respekt erweisen. Natürlich barfuß, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen haben.

Diese Einschränkung gilt nicht für ein anderes Ritual direkt nebenan, wo einem – natürlich versilberten – Ganesha von drei Ratten Opfergaben gereicht werden. Hier sind alle Menschen gleich und dürfen ihre sehnlichsten Wünsche ins Ohr einer, vor dem hinduistischen Ensemble hockenden Maus ins Ohr zu flüstern. Eine kleine Geldspende ist einer raschen Erfüllung natürlich förderlich…

Unterkunft:
Decharme Hotel-SHA Plus

28 Sriphum ,Singrat Road
Amphoe Muang, Si Phum
50200 Chiang Mai, Thailand

Kunst:
John Gallery

330 Tha Pae Rd.
Chiang Mai

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