Heute bleiben wir klimaneutral und bewegen uns zu Fuß durch Chiang Mai. Hier ist es mit rund 26 Grad am späten Vormittag deutlich kühler als bei den über 40 Grad zu Reisebeginn in Bangkok. Wir nehmen jede Gelegenheit wahr, immer wieder in einen der Tempel zu gehen, die sich uns beim Sightseeing in der Altstadt in den Weg stellen. Richtig schattig wird es erst am Abend, wenn nach Einbruch der Dunkelheit die Temperaturen auf 14 Grad fallen.
Unweit unseres Hotels befindet sich der Wat Pha Bong (Mangkhalaram), eine Ecke weiter wartet die weitläufigere Anlage des Wat Phra Singh. Beim Betreten des ersten Wihans zögern wir kurz. Vor und hinter dem Schrein mit den Buddhastatuen sitzen mehrere ältere Mönche in Meditation versunken. Wie verhält man sich da jetzt? Keine Wimper zuckt. Des Rätsels Lösung: aus der Nähe betrachtet entpuppen sich die frommen Männer als lebensechte Nachbildungen angesehener Mönche und Lehrer.
Perfekt ist auch die üppige Vergoldung des von Elefanten gestützten Chedi gleich dahinter, zu dessen Spitze ein Seil gespannt ist, mit dem von einer Winde ein kleines Schiffchen hinaufgezogen werden kann. Das haben wir schon einmal im burmesischen Yangon (Rangun) in der Sule-Pagode gesehen, wo die Gebete und Wünsche der gläubigen Pilger auf diese Weise in Richtung Himmel gelangen sollen. Hier wird am Nachmittag Wasser nach oben befördert, um den Chedi zu benetzen. Ganz so, wie es die Gläubigen ebenerdig mit kleinen Schälchen tun, um die dort aufgestellten Buddha-Figuren mit Wasser zu begießen und „zu baden“.
Ein paar Meter weiter lädt ein kleiner Hain zum Verweilen ein. An 14 Baumstämmchen hängen Sinnsprüche, über die meditiert werden kann: „Steter Tropfen schleift den Stein“, „Besser ist es, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, als Lügen zu erzählen“, „Wenn es nichts gibt, was dir gefällt, musst du die Dinge mögen, die du hast“, etc.
Nebenan im Wihan Lai Kham befindet sich der „Phra Phuttha Sihing“, eine Buddha-Statue, die angeblich aus dem Mahabodhi-Tempel in Bodhgaya in Indien stammen soll. Im Seitenschiff erteilt ein Mönch gegen einen kleinen Obolus seinen Segen, in dem er den Spender mit Wasser besprenkelt und ihm ein rotes Bändchen mit fünf Perlen ans rechte Handgelenk bindet. Unzählige weitere Buddha-Statuen stehen in einem weiteren Tempel auf dem Gelände der Anlage, im Wihan Luang.
Am Nachmittag genießen wir an der Bar des Villa Duang Champa Hotels etwas Live-Musik. Die fünf Musiker von „Helicopter Secondhand“ spielen „Weltmusik“ (World music). Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug sind auch eine Handpan, Saxophon, Didgeridoo und eine Elektro-Geige im Einsatz.
Es dämmert bereits, als wir in den Trubel des „Tha Phae Walking Street Market“ eintauchen, den sonntäglichen Straßenmarkt, auf dem von Nachmittag bis Mitternacht lokale Kunst und Kunsthandwerk angeboten werden. Die Gelegenheit ist günstig, einem Freund einen Wunsch zu erfüllen und ein paar weitere ungewöhnlichere Kühlschrank-Magnete zu kaufen, die von einer Kunstgalerie an ihrem Straßenstand angeboten werden.
Wir besuchen noch zwei weitere Tempel, die am Wegesrand liegen: Der beleuchtete goldene Chedi hinter dem Teakholztempel des Wat Phantao hat uns auf das Gelände der Anlage aus dem 14. Jahrhundert gelockt. Auch dem benachbarten Wat Chedi Luang statten wir einen Besuch ab und freuen uns über die neuen An- und Einsichten, die durch die nächtliche Beleuchtung möglich wird.
Unterkunft:
Decharme Hotel-SHA Plus
28 Sriphum ,Singrat Road
Amphoe Muang, Si Phum
50200 Chiang Mai, Thailand