Hinterm Horizont geht’s weiter…

„Seid froh, dass ihr gestern nicht weiter gefahren seid,“ beruhigt uns Jose Chavarria, der stolze Eigentümer des Toro Place Cafe, zu dem wir wie tags zuvor zum Frühstücken gefahren sind. Schließlich liegt es rund  13 Meilen hinter Monterey – am Anfang unserer Ersatzroute, die uns heute ohne wetterbedingteUmwege in die Nähe von L. A. bringen soll.

Eine Rückfahrt nach Los Angeles auf derselben Strecke wie auf der Hinfahrt ist keine Option, wie uns ein Blick auf die potenziellen Hindernisse mit Hilfe von Google Maps verraten hat.

Die Zahl, der wegen Erdrutschen und Überflutungen gesperrten Teilstücke des Highway One hat sich über Nacht noch einmal vervielfacht.

„Stellt euch vor, ihr wärt umgedreht und hinter euch hätte bereits ein weiterer Erdrutsch die Straße blockiert. Alles schon vorgekommen und die Reisenden hingen über drei Wochen fest…“ Eine Fahrt über den Highway 101 durch das Salinas und San Joaquin Valley sollte aber heute ohne Probleme möglich sein. Prinzipiell hatten wir uns das auch schon so gedacht. Wenn, ja wenn man nicht doch noch einen Abstecher zu einer der am Weg liegenden historischen Stätte machen will und unbedingt den Highway verlassen muss…

Als Ersatz für das eindrucksvolle Küstenszenario des Highway One sollte doch zumindest der Besuch einer spanischen Mission und eine Fahrt durch die Weinberge samt Weinprobe vor Ort möglich sein. Also haben wir uns für einen Besuch der 1791 von Franziskanern errichteten und in den 1950er Jahren restaurierten „Mission Soledad“ entschieden, die rund 30 Meilen von Salinas entfernt ist.

Bei Chualar verlassen wir den Highway und biegen auf die „River Road“. Der Name hätte uns zu denken geben sollen, Auf halber Strecke erreichen wir zum ersten Mal eine überflutete Stelle. Sieht schlimmer aus, als sie ist, da noch nicht einmal knöcheltief. Alles  ganz  harmlos und für unseren Toyota 4Runner ein Klacks.

Die Arbeiter am anderen „Ufer“ versichern uns glaubwürdig, dass es später noch schlimmer kommt. Also lieber wieder zurück auf den Highway und eine Ausfahrt später hinter Soledad den Weg über die Fort Romie Road nehmen. Das klingt bei diesem Wetter schon besser und bringt uns außerdem auf einem deutlich kürzeren Weg zum Ziel.

Von den ursprünglichen Gebäuden der Misión Nuestra Señora de la Soledad überstanden nur die Grundmauern mehrere Überschwemmungen im 19. Jahrhundert. Daher ist die heutige Kapelle eine, wenn auch gute Rekonstruktion.

In jedem Fall lohnt ein Besuch des kleinen Museums neben der Kapelle in den Räumen des anschließenden Gebäudes. Hier befinden sich auch die Original-Glocke der Mission sowie zahlreiche Artefakte der ursprünglich in dieser Region lebenden indigenen Bevölkerung vom Stamm der Chalon – auch Soledad genannt…

Für heute wollen wir unser Glück nicht überstrapazieren und bleiben ab sofort auf dem Highway 101.

Das Wetter bleibt wechselhaft. Immer wieder wechseln teils heftige Schauer mit kürzeren Regenpausen. Als linkerhand am Horizont ein Regenbogen hinter einem Einbahnstraßenschild in den Himmel steigt, sind wir sicher, den besten aller heute möglichen Wege gewählt zu haben.

30 Meilen vor Santa Barbara wechseln wir noch einmal den Highway und fahren auf dem 154er zu unserem heutigen Nachtquartier. Eine in jeder Hinsicht richtige Wahl, die wir erst eine Stunde vor der Ankunft während der Fahrt über eine Buchungs-App mit dem Handy gesucht, gefunden und gebucht haben. Ein gutes Lokal fürs Abendessen müssen wir nicht lange suchen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich ein hervorragendes italienisches Restaurant…

Essen & Trinken:

Toro Place Cafe
665 Monterey Salinas Highway
Salinas, CA 93908

Via Maestra 42
3343 State Street
Santa Barbara, CA 93105

Unterkunft:

Oasis Inn and Suites
3344 State Street
Santa Barbara, CA 93105, USA

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