Fast 200 Stufen sind es bis zur Plattform des Tempels IV im östlichen Eck des weitläufigen Parks der Ausgrabungsstätte von Tikal. Um die steinernen Stufen zu schützen, ist der Aufstieg nur von der Seite über eine Holztreppe erlaubt. Die schweißtreibende Aktion lohnt sich. Oberhalb der Wipfel der Urwaldriesen sieht man die Bauten auf den Plattformen einzelner Tempel-Pyramiden aus dem grünen Dickicht ragen.
Der zentrale Bereich von Tikal erstreckt sich über rund 16 Quadratkilometer. Die Anlage mit über 3.000 Gebäuden ist wohl die größte für Besucher zugängliche Maya-Stätte Guatemalas, wenn nicht sogar insgesamt. Vieles ist bis heute nicht freigelegt und schlummert noch unter überdimensionalen Erdhügeln unter dem mit dichtem Wald bedeckten Boden.
Es ist nicht wie bei den meisten bisher von uns besuchten Anlagen ein Platz, um den die üblichen Gebäude – Akropolis mit Palast, Ballspielplatz, etc – gruppiert sind, sondern gleich mehrere, die freigelegt und zugänglich gemacht wurden. Der Erhaltungszustand ist sehr unterschiedlich, jede Ruine hat ihre Besonderheiten.
Man kann durchaus von Kraftorten sprechen, an und um die diese monumentalen Bauten errichtet wurden. Zwischen den beiden sich gegenüberstehenden Tempelpyramiden I (Gran Jaguar) und II spürt man das ganz besonders.
Als wir die „Gran Plaza“ zwischen den beiden betreten, bereitet gerade eine Nachfahrin der Maya mit ihrem Begleiter ein Brandopfer auf einer runden Steinscheibe in der Mitte des Platzes vor. Blumen und Kerzen werden vergleichbar einem Mandala ausgelegt und später in Brand gesetzt.
Wir konnten 5 Stunden in dem Areal verbringen, nachdem wir am Vormittag mit einem Kleinbus aus Flores angereist waren. Das Ticket für den Transport hatten wir wohlweislich ohne Führer am Vortrag bei einem Veranstalter gekauft. Hier lohnt es die Preise zu vergleichen, die schnell mal das Doppelte von denen des Konkurrenten in der Nachbargasse betragen können. Um Wartezeiten bei der Ankunft in Tikal zu vermeiden, half uns der Concierge unseres Hotels. Er besorgte die Tickets ohne Aufpreis, die man nämlich auch bei der Banco Rural in Flores bzw dort am Flughafen kaufen kann.
Unterkunft:
Ramada Tikal Isla de Flores Hotel
Playa Sur, Sin Numero, Flores, 17001 Guatemala