Grenzgänger

Am Vormittag steigen wir noch einmal in ein Langboot. Diesmal nicht für eine Flussfahrt wie tags zuvor, sondern um den Rio Usumacinta zu überqueren. Die Grenzformalitäten und Zahlung einer Ausreisegebühr von 500 Pesos pro Person haben wir zuvor in dem kleinen Kontrollposten oben vor dem Busparkplatz erledigt.

Am anderen Ufer erscheint nach einer halben Stunde Wartezeit auf die Minute pünktlich der angekündigte Bus nach Flores. Nachdem unsere Rucksäcke und die prallgefüllten Taschen einer fliegenden Händlerin inklusive Verkaufsstand auf dem Dach verzurrt sind, rumpelt das klapprige Gefährt los.

Die Schotterstraße führt durch eine hügelige Landschaft. Auf den Feldern werden Mais und Bohnen angebaut, gelegentlich auch Bananen und anderes Gemüse. Später überwiegen  ausgedehnte Weideflächen für Rinder verschiedener Rassen. Von der ursprünglichen Vegetation ist hier nicht mehr viel übrig. Auf der anderen Seite der Grenze in Mexiko waren weite Teile zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden.

Nach einer Dreiviertelstunde hält der Bus an einem unscheinbaren Grenzposten kurz hinter Bethel. Vor der Station flattert die Wäsche der Familien der beiden Grenzbeamten, die nach kurzem Zuruf ihre Plätze hinter den zunächst leeren Schaltern einnehmen. Ein schneller Blick in die Pässe, ein Stempel. Das war‘s.

Laut hupend geht es durch die Dörfer. Signal für potenzielle Passagiere, die ein Stück weit mitfahren wollen. Auf der staubigen Schotterpiste geht es zunächst langsam voran. Das ändert sich erst nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke. Kurz vor Las Cruces ist die Straße endlich asphaltiert und die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit verdoppelt sich sofort. Einzig die unvermeidlichen Topes führen zu einer gelegentlichen Verlangsamung der Fahrt.

Der Bus ist mittlerweile bis auf den letzten Platz besetzt. Für Unterhaltung ist gesorgt. Die beiden Kinder einer guatemaltekischen Kleinfamilie machen sich erst mit dem Inhalt von Cosys MP3-Player vertraut, dann weckt der Tablet-PC ihr Interesse. Die clevere 8jährige hat schnell herausgefunden, wie man die Spracheinstellungen ändert und auf Spanisch umgestellt. So vergeht die Zeit buchstäblich wie im Flug, bis wir – wie bei der Abfahrt prognostiziert – pünktlich um 16 Uhr in Flores ankommen.

 

Essen & Trinken:
Los Argentinos Choripanes
1era. Calle, (neben dem Estadio Marco Antonio Fion Ochaeta), Santa Elena , peten, Guatemala

Unterkunft:
Hotel Express by Maya Inn
1era. Av litoral del lago, Calle, Santa Elena , peten, Guatemala

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