Das Haus des Jaguar

Am Weihnachtsmorgen ist die Stadt zunächst wie ausgesprochen. Als ob sie sich von der Böllerei erholen müsste, die bis weit nach Mitternacht andauerte. Nach einem leckeren Frühstück mit perfektem Croissant und köstlichem Kakao aus einheimischer Schokolade wandern wir durch die noch leeren Straßen ans andere Ende der Altstadt. Hier befindet sich Na Bolom, das Haus des Jaguar.

Der Gebäudekomplex wurde einst von dem dänischen Archäologen Frans Blom (1893–1963) und der Schweizer Anthropologin und Fotografin Gertrude Duby-Blom (1901–1993) bewohnt. Heute ist er ein Museum und beherbergt die Sammlung und Bibliothek der beiden, die sich der Erforschung der Kultur der Ureinwohner Chiapas gewidmet haben. Frans Blom entdeckte zahlreiche Kultstätten der Maya. Sehenswert sind nicht nur die von den Expeditionen mitgebrachten Artefakte, sondern auch die zahlreichen Fotografien von Gertude Duby Blom, die einen Einblick in die Lebensweise der Lakandonen geben, Nachfahrern der alten Maya.

Gegen Mittag füllen sich die Straßen der Altstadt und abends ist rund um den Platz der Kathedrale fast kein Durchkommen mehr. Vor dem Rathaus führt eine Gruppe verkleideter Indios ein Tanzritual der Mayas auf, einen Block weiter trommelt eine Salsa Band ihre Rhythmen in die kühle Dezembernacht.