Nach einem kurzen Besuch der alten Universität von Oñate fahren wir 9 Kilometer bergauf zum Kloster Arantzazu. Es ist nicht leicht, hier sonntags um die Mittagszeit einen Parkplatz zu finden. Der Wallfahrtsort mit der modernen Kirche ist offensichtlich nach wie vor bei den Einheimischen sehr beliebt. Und wie vor über vierzig Jahren wird die Messe auf Baskisch gelesen – einschließlich der Gregorianischen Gesänge, die in dieser Sprache eine noch monumentalere Dimension gewinnen.
Während der Weiterfahrt in Richtung San Sebastian verlassen wir ungefähr auf halber Strecke die Autobahn und nehmen ein kurzes Stück die Landstraße. Jetzt wird noch deutlicher, wie stark die Industrie in dieser Region in jüngster Zeit vom Niedergang betroffen wurde. Zahlreiche Fabriken vor allem aus dem Bereich der Schwerindustrie und Autozulieferungsbetriebe wirken verlassen. Die Fenster eingeschlagen, Wände aufgebrochen und zum Teil schon von der Natur zurückerobert. Selbst in kleinen Orten sind die Dorfkerne von bleierner Tristesse geprägt.
Ganz anders dagegen San Sebastian. Mag die Zeit auch hier ein wenig stehen geblieben sein, beim Bummel entlang der Strandpromenade spürt man, dass hier noch deutlich mehr Geld „unterwegs“ ist als im baskischen Landesinnern. Und während auf den Dörfern die Auswahl der Pintxos an einer Hand abzählbar und ziemlich simpel gestrickt war, stapelt sich hier auf den Theken der Bars eine Vielzahl phantasievoller Kreationen. Im Vergleich zu Bilbao scheint das ehemalige Aschenputtel im Westen der einstigen Gourmet-Metropole aber allmählich den Rang abzulaufen. Vielleicht noch nicht bei den Restaurants, bei den kleinen Häppchen allemal.
Unterkunft:
Pension Edorta
Calle Puerto, 15 – 1º, San Sebastian Altstadt