So So ist heute unser Guide. Pünktlich um 9 Uhr wartet er mit einem gemieteten Taxi vor dem Hotel. Er will uns einige seiner special places in Mandalay zeigen. Zunächst geht es zum Jademarkt. Den hatten wir zwar schon vor zwei Jahren auf dem Programm, aber bislang nur geschlossen und im Regen gesehen. Diesmal ist alles ganz anders. Obwohl Sonntag ist, tobt hier das Leben. Im dichten Gedränge schlängeln wir uns von den Verkäufern der Rohsteine zu den Schleifern und Polierern bis zu den Ankäufern. Je nach Qualität kann ein fingernagelgroßer, geschliffener Stein schon bis zu 2000 US$ wert sein. 20 Prozent der Bevölkerung Mandalays arbeiten in dieser Branche. Am besten gefielen uns die dreifarbigen Stücke in Grün, Weiß und Braun.
Lange können wir uns auf dem Markt nicht aufhalten. So So drängt zum Aufbruch, weil wir eine Verabredung zum Essen mit Mönchen haben. In das Kloster des Moe Hti Aung Si Meditation Centers verirren sich nur selten Touristen. Unser Guide kennt sich hier bestens aus. Er unterrichtet hier und war selbst eine Zeitlang als Mönch hier. Daher sein sehr gutes Englisch. Kaum sind wir angekommen, beginnt auch schon der Einzug der Mönche, die von ihrer morgendlichen Sammeltour zurück sind. Nach ihnen werden auch wir zu unseren Plätzen geführt – mitten im Saal zwischen den männlichen und weiblichen Bewohnern des Klosters. Zu Essen gibt es typisch burmesische Gerichte: sieben bis acht Schälchen mit Gemüse, Fisch und Fleisch und Soßen, aus denen man sich sein Menü selbst zusammenstellen kann. Nach dem Essen besichtigen wir den Mediationssaal und die Schule. Auch heute noch liegt ein Großteil der Ausbildung der Menschen hier in den Händen der Klöster. Wir spenden zwei Duzend Schulhefte und Stifte für So So‘s Klasse.
Auf dem Weg zur U Bain Brücke liegt ein Dorf, in dem jede Hütte eine Töpferei ist. Hier werden die Drehscheiben noch von Hand gedreht und das Rohmaterial kommt aus dem Irrawaddy. Weiter geht’s zur berühmtesten Brücke Myanmars. Die U Bain Brücke ist mit 2 Kilometern die längste Teakholzbrücke der Welt. Wenn man allerdings in Richtung Fluss marschiert, merkt man schnell, dass der Zahn der Zeit in den letzten 120 Jahren seinen Tribut gefordert hat. Mit einer Sanierung wurde angeblich bereits an der anderen Uferseite begonnen. Da diese aber aus eigener Kraft und bislang ohne internationale Unterstützung erfolgt, geht es nur langsam voran. Der Zustand einiger Stelzen lässt nichts Gutes erahnen.
Den Abschluss der Tagestour bilden zwei unserer Lieblingsplätze in Mandalay: das Teakholzkloster Shwe Nan Daw Kyaung ist auch als Golden Palace Monastery bekannt, da es früher vollständig vergoldet war. Davon ist außen nichts mehr außer ein paar wenigen Spuren zu sehen. Im Inneren hat sich dagegen mehr erhalten. Die üppig mit individuell geschnitzten Figuren gestalteten Außenwände sind zum Teil stark verwittert, die Wände rissig. An einigen Stellen scheint man aber mit der Restaurierung begonnen zu haben.
Zum Sonnenuntergang fahren wir auf den Mandalay Hill. Die Su Taung Pyai Pagode hatten wir vor zwei Jahren auch nur im Regen gesehen. Jetzt blitzten und blinkten die Spiegelfassaden im Abendlicht. Es ist bereits dunkel geworden, als uns So So zu seiner Lieblingsmassage bringt. Zu unserer Überraschung kennen wir diesen Platz bereits. Ein weiteres Indiz für die Qualität unseres Guides, der unserer Meinung nach für Sightseeing in Mandalay ist. Leider verbietet ihm seine Frau längere Abwesenheiten vom heimischen Herd.
Guide:
So So (Soe Paing)
http://yourguidetomandalay.wordpress.com/2013/08/30/home-3/
Massage:
Ya Htaik Hotel, between 28th and 29th street
Restaurant:
Ko’s Kitchen, corner 19th / 80th street
Unterkunft:
79 Living Hotel
79th street, Between 29th & 30th street, Chan Aye Thar Zan township, Mandalay, Myanmar