Gegen 8.30 Uhr startet der Bus in Oudomxay. Für laotische Verhältnisse ist er relativ leer. Keine Plastikstühlchen zwischen den Reihen im Gang, nur ein paar Reissäcke. Das erste Drittel der fast achtstündigen Fahrt geht zügig voran. Nach zwei Stunden durch eine sanfte Hügellandschaft sind wir bereits in Pak Nam Noy. Dann wird die Straße deutlich kurviger und damit unübersichtlicher, so dass der Fahrer etwas vom Gas gehen muss. Jetzt wird es deutlich gebirgiger.
Auf halber Strecke in Richtung Ban Deua folgt dann nach zwei weiteren Stunden der obligatorische Stopp zum Kühlen der Bremsen. Ganz pragmatisch mit dem Wasserschlauch. Erst als keine Dampfwolken mehr entweichen geht es weiter, bis nach einer Viertelsunde auffällt, dasss ein Passagier fehlt. Es dauert 10 Minuten, dann wird er per Moped nachgeliefert und der Bus nimmt Fahrt auf. Schließlich ist die Passhöhe erreicht.
Während die Fahrgäste am Busbahnhof von Muang Boun Ta für einen kleinen Mittagsimbiss zurückbleiben, verschwindet der Bus mal eben kurz in der Stadt. Ob zum Reifenwechsel oder einer speziellen Kühlaktion, wer weiß. Sicher ist, dass ein Bündel toter Eichhörnchen, das neben dem Fahrer am Armaturenbrett hing, einen neuen Besitzer gefunden hat. Der Linienbus ist schließlich auch regulärer Paketzusteller für die Orte am Wegesrand.
Weiter geht’s die Passstraße bergauf vorbei an kleinen Bergdörfern, in denen noch das ursprüngliche Leben seinen gewohnten Gang nimmt. Hier sieht man sie tatsächlich noch: Opiumrauchende Männer, die entspannt mit den dicken Bambusrohren auf der Veranda hocken und dem Bus nachschauen, der zügig vorüberrauscht.
Gegen 16 Uhr erreichen wir Boun Neua, von wo die kleine Straße ins auf 1430 Meter Höhe gelegene Phongsaly abzweigt. Diesen letzten Teil der Strecke bewältigt der Bus in rund 75 Minuten. Allein der Ausblick auf die grandiose Landschaft dieses Teilstücks entschädigt für die lange Fahrzeit, die vom permanenten Dudeln laotischer Schlager auf dem Karaokescreen begleitet wurde.
Der Busbahnhof von Phongsaly liegt wie so oft vor der Stadt, so dass man auf ein Tuk-Tuk für die Fahrt zu den in der Stadtmitte gelegenen Hotels und Guesthouses angewiesen ist. Das einzige hier Wartende ist zunächst nicht fahrtüchtig. Offenbar haben die Batterien den Geist aufgegeben und der Anlasser orgelt vergeblich. Erst nach kurzem Anschieben springt der Motor holpernd an und wir können uns auf die Suche nach einem Quartier für die Nacht machen.
Unterkunft:
Viphaphone Hotel
4 way intersection past the market/ 3 km from the bus station, GPS: Lat. 21.6818 Lon.102.1056, Phôngsali