Morgens um 7.30 holt uns Khanh und sein Fahrer Hai am Mai Am Guest House ab und wir fahren erst einmal zur roten bzw. gelben Düne von Mui Ne. Bereits zu dieser Zeit haben sich einige Koreaner für einen Ritt auf der Kunststoffmatte dünenabwärts eingefunden. Bei Kindern, die nicht nur die Matten vermieten sondern auch für den richtigen Sitz und Schwung sorgen, stimmt jeder Handgriff. Selbst „Happy Buddha“ wird problemlos die Düne nach unten geschickt. Die Abfahrt geht blitzschnell, nur rauf dauert es etwas länger: Drei Schritte vor und zwei zurückgerutscht.
Wenige Kilometer vor der Stadt Phan Thiet besuchen wir die beiden noch stehenden Cham-Türme.
Von dem oberhalb gelegenen Princes Castle sind allerdings nur noch ein Turm und wenige Bodenfliesen übrig. Alles übrige wurde bei einem Überraschungsangriff der Vietnamesen gegen die französischen Besatzer dem Erdboden gleich gemacht.
Später wurde der Hügel strategisch bedeutsam und mit mehreren Bunkern versehen, die zwar überwuchert aber vergleichsweise gut erhalten sind.
Weiter geht es mitten durch Drachenfrucht-Plantagen zu einem alten vietnamesischen Tempel. Chua an Lac wird gerade renoviert und erweitert.
Die Sträucher mit den roten Drachenfrüchten haben unsere Neugier geweckt. Unser Fahrer bringt uns zu einem Feld, das gerade geerntet wird. Der Farmer schenkt jedem von uns eine Frucht: Köstlich, kein Vergleich zu allem, was wir bisher an Drachenfrüchten probiert haben. Einfach nur saftig und angenehm süß. Mit etwas Nachhilfe wird hier statt früher einmal viermal im Jahr geerntet. 10 Tage nach der letzten Ernte werden die Blüten der Pflanzen auf freiem Feld 14-20 Tage lang künstlich in der Nacht beleuchtet. Mittlerweile sogar meist mit Energiesparlampen. 70 Tage später kann gibt’s dann wider reife Drachenfrüchte.
Auf halber Strecke zwischen Mui Ne und Bao Loc machen wir halt in einem Dorf einer ethnischer Minderheit, von denen es zahlreiche im vietnamesischen Hochland gibt. Die Ca Don lebten einst in den Wäldern und wurden von der Regierung hierhin umgesiedelt. Neben dem neuen Steinhaus haben sie sich aber auch eine traditionelle Hütte mit Bambusmatten gebaut. Diese ist allerdings mit Wellblech statt getrockneten Palmblättern gedeckt. Hier spielt sich auch das Familienleben ab, das Steinhaus bleibt unbenutzt.
Weiter geht die Fahrt vorbei an Cashew-Farmen und Gummi-Plantagen. Die Strecke wird gebirgiger. Nur wenige Abschnitte sind neu asphaltiert, meist geht es über Stock und Stein, Zweimal müssen wir sogar aussteigen, weil der Kia sonst aufsetzen würde. Aber das wird sich in Kürze ändern. Die Brücken für die neue Straße über die zahlreichen Flüsse und Bäche sind bereits im Bau. Nach einem Abstecher zum Da Nhim Stausee und einem natürlichen See gleichen Namens kommen wir wieder ins Gebiet der Kaffee-Plantagen. In diesen Tälern liegt die Ernte schon ein wenig zurück und die ersten Büsche blühen wieder. Es riecht wunderbar, fast ein wenig wie Jasmin.
Auch in dieser Region gibt es Tee-Plantagen. Im Gegensatz zum Tee aus dem Norden ist der hier gepflückt aber nicht so hochwertig und meist bitterer.
Am Nachmittag erreichen wir das Ziel unseres ersten Tages dieser Tour: Bao Loc.
Beim Abendessen treffen wir dann Mr Binh, der zufällig mit seinem Sohn und den beiden Gästen seiner Easy Rider Tour aus Australien und Israel ebenfalls hier Station macht. Der Abend endet feuchtfröhlich nach 2 Saigon- und 3 Tiger Bier pro Person. Arm in Arm finden wir schließlich den Weg zurück ins Hotel.
Übernachten:
Mai Quyen Guesthouse
471 B Tran Phu, Loc Son, Bao Loc