Die Küstenstadt Hoi An liegt am Südchinesischen Meer in Zentralvietnam. Hier gilt wie überall am Meer: das Wetter kann sich ziemlich schnell ändern. Hatten wir Hue vor zwei Tagen noch in strömendem Regen erkundet, so ist für unser heutiges Herumstreunen in der Altstadt von Hoi An ein blauer Himmel ständiger Begleiter.
Wie bereits erwähnt, steht die Altstadt unter dem Schutz der UNESCO. Neben der Japanischen Brücke (Chùa Cau) aus dem 17. Jahrhundert dürfen noch 20 weitere Gebäude – Wohn- und Handelshäuser, chinesische Versammlungshallen und Tempel – nur mit einem speziellen Ticket betreten werden. Dieses kostet derzeit 120.000 Dong (ca. 6 US$) und gilt für fünf dieser Orte, die frei ausgewählt werden können. Das Geld ist gut angelegt. Alles befindet sich in meist sehr gutem restauriertem Zustand. Überhaupt gehört die Altstadt von Hoi An zu den saubersten in Südostasien.
Es macht Spaß von Geschäft zu Geschäft und durch die zahlreichen Galerien zu schlendern. Während andernorts meist unsignierte Kopien alter und neuer Meister in Öl und Acryl angeboten werden, haben hier zahlreiche Künstler ihre Galerien und verkaufen fast ausschließlich ihre eigenen (signierten) Bilder. Bereits 50-80 US$ reichen, um in den Besitz eines großformatigen Originals zu kommen. Wichtiger als der Preis ist freilich, dass es gefällt. Der Grundstock für die eigene Sammlung zeitgenössischer Kunst ist schnell gelegt. Warum also Kunstdrucke daheim an die Wände hängen, wenn es so viel originärer geht.
Ob das mein Kunstlehrer Franzjosef van der Grinten meinte, als er uns Schüler ermunterte, selber zu Sammlern zu werden. Er empfahl uns damals Grafiken als Sammelobjekte, die ja ebenfalls oft für kleines Geld zu haben sind. Und wer weiß, was aus der eigenen Sammlung einmal wird. Er besaß am Ende gemeinsam mit seinem Bruder die größte Sammlung des grafischen Werks eines gewissen Joseph Beuys, die die beiden dann dem Land Nordrhein-Westfalen vermachten. Im Gegenzug für die Stiftung wurde vom Land das Museum auf Schloss Moyland bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve für die Ausstellung eingerichtet. Sammeln mit Leidenschaft und Happy End…
Übernachtung:
Pho Hoi Riverside Resort
Cam Nam, Hoi An