Bereits am Abend zuvor hat es zu regnen angefangen. Dennoch haben wir im Hotel einen Fahrer gebucht, der uns am Vormittag für insgesamt 30 US$ zu den einige Kilometer flussaufwärts der Stadt gelegenen Königsgräbern fahren wird. Nach dem bislang üppigsten Frühstück, das wir in Asien je bekamen, fuhren wir los. Im Gegensatz zu den organisierten Touren hatten wir genug Zeit an den einzelnen Stationen. Diese (für zwei Personen insgesamt) nur unwesentlich billigeren Touren sind meist mit einer Bootsfahrt auf dem Perfumed River verbunden – im übrigen stinkt der Fluss bei Sonne fürchterlich.
Der Reihe nach besuchten wir die drei wichtigsten Grabmäler der Nguyen-Könige Minh Mang (1791-1841), Khai Ðinh (1885-1925) und Tu Ðuc (1829-1883). Obwohl innerhalb nicht einmal 100 Jahre zwischen dem Bau der einzelnen Gedenkstätten liegen, könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Von asiatischer Poesie bis grauem Beton mit französischen Barockeinflüssen reicht das Spektrum. Jeder einzelne Besuch lohnt sich – selbst bei Regen. Vorsicht nur auf den häufig geziegelten Wegen: Die können bei Nässe ganz schön rutschig werden.
Auf dem Rückweg in Richtung Zitadelle machen wir Halt an der Thiên Mu Pagode (17. Jahrhundert). Dort befindet sich in einem Nebengebäude der Austin Martin, mit dem der Mönch Thích Quang Ðuc sich am 11. Juni 1963 zu einer Straßenkreuzung in Saigon fahren ließ und sich aus Protest gegen die Buddhistenverfolgung und Unterdrückung durch den katholischen Diktator Ngô Ðình Diem selbst verbrannte.
Weiter zur Zitadelle mit der Verbotenen Stadt. Sie entstand nach dem Vorbild in Peking und wurde von der UNESCO 1993 zum Weltkulturerbe erklärt. Der Wiederaufbau dauert an. Das Areal wurde während der Tet-Offensive des Vietnamkriegs 1968 fast völlig verwüstet. Mittlerweile sind bereits einige Gebäude von Grund auf wieder erstanden.
Essen:
La Carambole
19 Pham Ngu Lão, Phú Hoi, Hue
Übernachtung:
Camellia Hue Hotel
57-59 Ben Nghe st., Hue City