Timing ist alles. Gegen Mittag starten wir mit dem Bus in Mawlamyine und erreichen rund drei Stunden später nach einem Zwischenstopp in Thaton die Kleinstadt Kyaikhto. Unsere Rucksäcke sind gerade aus dem Bus, als auch schon auf der anderen Straßenseite ein Sammel-PickUp (Songthew) hält, das nach Kinpun fährt, dem Basislager für den Anstieg zum Golden Rock. Ein paar Kilometer weiter ist dann erst mal Pause, bis die Ladefläche vollständig mit Passagieren gefüllt ist. Nachdem sich auch noch auf dem Dach ein paar zahlende Fahrgäste niedergelassen haben, geht es endlich weiter.
Punkt 16 Uhr erreichen wir Kinpun und bringen unsere Rucksäcke zum Sea Sar Hotel. Für ein kleines Entgelt (je 1000 Kyat = 70 Cent) können wir sie dort lassen, um mit leichtem Gepäck die Fahrt den Berg hinauf zu starten. Früher mussten die 1.100 Höhenmeter schweißtreibend in – je nach Kondition – 6 bis 8 Stunden zu Fuß überwunden werden. Vor 4 Jahren war es bereits möglich die ersten zweidrittel des Weges motorisiert zurückzulegen und seit 2 Jahren geht es mit Allradfahr-LKW bis zur ehemaligen Endstation der Pilger-LKW wenige Minuten vor den Toren des berühmten Bergheiligtums. Waren es beim letzten Mal noch einfache Planken auf der Ladefläche, so gibt es heute Bänke mit Rückenlehne und einem auch für Europäer halbwegs ausreichendem Beinabstand.
Das Einchecken im Hotel kann warten. Wir marschieren schnurstracks zum goldenen Felsen. Gerade in dem Moment, als die Sonne den Horizont erreicht, sind wir am Ziel. Mitte/Ende Dezember herrscht hier Hochbetrieb. Und in jedem Jahr mischen sich mehr Ausländer unter die Pilger. Da macht sich die immer einfachere Anreise bemerkbar.
In der Dämmerung steigen wir die Stufen zum Hotel hinunter. Zu unserer Überraschung werden wir schon an der Rezeption erwartet. Der zweite Manager des Hotels, Kyaw Swar Shein begrüßt uns fröhlich. Vor einem Monat hatten wir uns per facebook „befreundet“; der Kontakt entstand aufgrund eines gemeinsamen Bekannten, der in Pathein ein Hotel hat und in dem wir vor zwei Jahren übernachtet hatten.
Da wir morgen sehr früh aufstehen wollen, gehen wir direkt zum Essen. Das Restaurant bietet chinesische und überwiegend thailändische Gerichte. Gerade die Thai-Küche hat sich in letzter Zeit hierzulande stark verbreitet. Sehr zur Freude der Touristen, die mit den häufig öligen und lauwarmen Currys der burmesischen Küche nicht so gut zurechtkommen. Da macht sich bemerkbar, dass in den letzten Jahren viele burmesische Flüchtlinge aus Thailand in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Unser Green Curry ist jedenfalls absolut authentisch und höllisch scharf.
Unterkunft:
Yoe Yoe Lay Hotel III