Die drittgrößte Stadt des Landes wird von Burmesen, Mon und Indern bewohnt. Das spiegelt sich auch an der religiösen Vielfalt wieder. Neben buddhistischen Heiligtümern hatten wir gestern schon zum Teil quietschbunte christliche Kirchen und hinduistische Tempel gesehen. Im nördlichen Teil der Stadt prägen zahlreiche Moscheen das Straßenbild.
Akustisch dominiert jedoch der eintönige Vortrag buddhistischer Verse unseren Weg in Richtung Fluss. Unweit einer Moschee entdecken wir den Lautsprecher auf einem mit bunten Gebetsfähnchen umrahmten Dach. Den Ruf eines Muezzins haben wir interessanterweise bislang nicht gehört. Der ertönt erst wieder später am Abend nach Sonnenuntergang – aber nie lauter als die lautsprecherverstärkten Gebete und Aufrufe der anderen Religionen. Ein Wettstreit in Dezibel…
Obwohl es Sonntag ist, herrscht in den Gassen geschäftiges Treiben. In den Nebenstraßen gehen die Handwerker und Händler ihren Geschäften nach, viele haben ihre Shops geöffnet.
Vor der Flussbiegung am nördlichen Ende der Stadt lädt eine Teestube zum Verweilen ein. Hier gibt es den typisch burmesischen Kaffee – aufgegossen über einer beachtlichen Portion süßer Kondensmilch. Dazu stellt man uns gleich noch ein paar Schälchen mit unterschiedlichen fettgebackenen Teigtaschen auf den Holztisch: Die herzhaften und süßen Samosas sind frisch frittiert und schmecken köstlich.
Als es ans Bezahlen geht, sind wir überrascht. Nicht einmal 2 Euro und wir sind satt und nicht mehr durstig.
Bei sengenden 35 Grad laufen wir die Uferpromade entlang. Fischer legen ihre Netze zusammen, Fähren zu den Inseln im Fluss warten auf Fahrgäste und wir sind immer wieder erstaunt, um wieviel sauberer es hier ist im Vergleich zu vor 2 Jahren. Angriffe auf den Geruchssinn gibt es aber nach wie vor. Teilweise riecht es am Fluss sehr streng nach altem Fisch und anderem Unrat. Die Straßen sind zwar sauber, aber der Abfall jeglicher Art wird nach wie vor in den Fluss geleitet bzw. über die Böschung gekippt. Dort gärt er dann in der prallen Sonne munter vor sich hin.
Bevor wir ins Cinderella Hotel zurückkehren, machen wir noch Bo Bowr Yeik Thar (Hilfe für Großvater und Großmutter) am Flussufer halt und stillen unseren Durst mit einer frischgepressten Zitronenlimo unseren Durst. 40 Prozent der Einnahmen des etwas schmuddeligen Restaurants gehen an bedürftige alte Menschen.
Unterkunft:
Cinderella Hotel
21, Baho Road, Sitkei Gone Quarter, Mawlamyine, Mawlamyine, Myanmar