Einen Schönheitspreis wird diese Stadt niemals gewinnen. Architektonisch wuchern die Häuser an der Hauptstraße in Größe, Form und Farbe wild aneinander und durcheinander. Allen gemeinsam sind die Läden im Erdgeschoß. Es macht Spaß sich einfach so durch das Gewurle treiben zu lassen und die Menschen zu beobachten. Sichtlich bis zur Belastungsgrenze beladene LKW, Tuk Tuks und sonstige Transportmittel sorgen für Nachschub.
Auf dem Weg zum Fluss besuchen wir unsere Lieblingsbäckerei. Vor zwei Jahren hatten wir versprochen, einige unserer Rezepte für Weihnachtsplätzchen ins Englische zu übersetzen und vorbeizubringen. Die Freude ist groß, man kennt sich ja mittlerweile auch über facebook. Wie die italienische Espresso-Maschine in den Besitz des Bäckers kam, bleibt sein Geheimnis. Der Cappuccino ist fantastisch, was auch die Einheimischen zu schätzen wissen. Während wir unseren Käsekuchen genießen, wandern zahlreiche Coffee2Go über die Theke.
Am Fluss wird mit großen Rohren Kies vom Grund gesaugt und die Uferböschung hochgepumpt. In Becken werden Sand, Kies und Gold getrennt und das Wasser rinnt zurück in den Fluss. Ob sich der Aufwand lohnt? Den Eingang der Niederlassung der hier tätigen Firma ziert zumindest ein vergoldeter Steinbrocken.
Entlang der parkähnlichen schmalen Uferpromenade mit Bohnenplantagen an der steilen Uferböschung wandern wir ein wenig stadtauswärts und biegen schließlich in eine Wohnsiedlung mit traditionellen Holzhäusern ab. Hier hat sich seit Jahren nichts verändert. Auffällig, wie sauber und gefegt hier die Straßen und Wege im Vergleich zu den öffentlichen Anlagen sind. Von allen Seiten schallt uns ein freundliches Mingalaba entgegen. Die Menschen sitzen auf den Terrassen oder unter den Stützpfählen und gehen ihrem jeweiligen Handwerk nach. Bleiben wir irgendwo länger stehen, um zum Beispiel die üppigen Orchideen an den Balkonen zu bewundern, wird das neugierig und mit freundlichem Lachen begleitet. Touristen scheinen sich nicht sehr häufig hier zu verirren.
Zurück in der Innenstadt beuchen wir zunächst ein Wat, in dem gerade eine Stupa vergoldet wird. Die Arbeiter turnen behände und völlig ungesichert über schmale Bambusstangen rund um die noch weiße Kuppel. Gleich um die Ecke wird einem jungen Mönch die Glatze geschoren. Alltag in einem buddhistischen Heiligtum.
Am späteren Nachmittag stromern wir noch ein wenig über den örtlichen Markt und stören die konzentrierten Schreibübungen einer Vorschulklasse am Wegesrand.
Unterkunft:
Golden Sky Hotel, 2 West Thidar Ward, Hpa An, Myanmar